Donnerstag, 24. Juli 2008

Fotos vom Altai, Juli 2008

Fragen nach dem Weg in Mongolia.



Hans borgt uns ein GPS-Gerät für die Mongolei DANKE!!!!



Spontanes Motorradtreffen vor der mongolischen Grenze.



Im russischen Altai.



Besuch in unserem Zeltlager im mongolischen Altai.



Der perfekte Campingplatz im mongolischen Altai.



Und noch einmal der Besuch...



Im mongolischen Altai...



Im mongolischen Altai...



Nationalpark im mongolischen Altai.


Mein grosser Fang (43cm) ... keine Ahnung was für einen Fisch wir gegessen haben.



Lecker, der selbt gefangene Fisch...



Mongolischer Altai.



Mongolischer Altai.



Mongolischer Altai.



Russiche Gelandewagenfahrer laden uns zu Speck und Brot ein.



Nationalpark im mongolischen Altai.



Nationalpark im mongolischen Altai.



Mal wieder Besuch in unserem Lager.

23.07. Ölgii, Mongolei

Da dachten wir, dass es schwierig wird, sich aus der Mongolei zu melden.... doch hier in Ölgii, der ersten größeren Stadt gibt es ein Internetcafe neben dem anderen.

Von Gorni Altai gind es dann nach Aja weiter. Es regnet mal wieder und wir suchen uns eine kleine Holzhütte. Die Banja wird auch gleich angeheizt und später werden wir von den Hütten-Betreibern zu Bier und Schaschlik eingeladen. Morgen wollen Stefan und ich uns mal für 2 Tage trennen. Stefan will weiter in die Berge. Ich fahre von der M52 ab, in Richtung Cemal und finde einen schönen Campingplatz am Fluss. Neben mir kommt gerade eine Familie an und baut auch ihr Zelt auf. Ehe ich nich versehe, werde ich wieder eingeladen: es gibt Borsch (russicher Eintopf) und Wodka. Einen trinke ichn dann lehne ich dankend an. Mit der Wodkatrinkerei kann es so nicht weiter gehen. Dann bekomme ich einen Becher Wein eingeschenkt; das lasse ich mir gefallen. Tanja, die Tochter meiner Zeltnachbarn, holt eine große Wasserpfeife raus... Da hatte ich schon lange mal wieder Lust drauf. Wir sitzen am Feuer, trinken Wein und rauchen Wasserpfeife... Später gehe ich mit dem Vater noch angeln, doch wir fangen leider nichts. Wir sitzen noch ewig am Feuer, trinken noch einige Becher Wein und der Vater noch einige Becher Wodka, bis er im Zelt verschwindet und laut zu schnarchen anfängt... Ich verabschiede mich auch und verschwinde in meiner Stoffhütte.

Am nächsten Morgen koche ich Kaffee für meine Nachbarn; wir frühstücken zusammen. Ich packe und fahre weiter nach Cemal. Mal wieder überrascht mich dort der Regen. Ich beschließe zurück zur M52 und dann in Richtung Inja zu fahren, wo ich mich morgen Mittag mit Stefan treffen will. Eigentlich wollten wir per Handy einen Treffpunk ausmachen, doch unsere SIM-Karten scheinen im Altai nicht zu funktionieren. Nach Inja sind es noch über 200 km. Ich fahre die ganze Zeit im stömenden Regen und sehe leider nichts von den schönen Bergen. Etwa 60 km vor Inja sehe ich Zelte unten am Fluss. Es ist ein Campingplatz mit Banja, hier bleibe ich und baue auch mein Zelt und das Tarp im Regen auf. Als ich fertig bin hört es auf.... Dann gehe ich in die Banja, dort halte ich es nicht lange aus, sie ist 90 Grad heiss. Und dann rutsche ich beim Wasserholen auf den glitschigen Steinen aus und falle in den kalten Fluss. Na toll... irgendwie nicht mein Tag heute.

Morgens werde ich von der Sonne geweckt. Kurz vor Mittag komme ich in Inja an und fahre eine Runde durch den Ort. Stefan ist noch nicht da, kommt aber kurze Zeit später und berichtet von seinen 2 Tagen. Er hatte noch mehr Pech als ich, schlechtes Wetter, einen Plattfuß und 4-mal im Modder auf die Schnau... gefallen...
Wir fahren zur mongolische Grenze, heute ist der 13.07. und am 15.07. müssen wir aus Russland raus sein, weil unser Zoll für die Moppeds abläuft. Bis zur Grenze sind es noch 250 km. Gegen Abend finden wir einen schönen Camp-Platz mit Aussicht auf die schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Hier gibt es jede Menge Feuerholz. Wir grillen die gekauften Würstchen.

14.07. Wir fahren in den letzten größeren Ort vor der Grenze und kaufen Proviant ein. Vor dem Grenzort sieht Stefan Zelte und etwas was Moppeds mit Alukoffern ähnelt.... Wir fahren hin und treffen 5 Deutsche und einen Finnen mit Motorrädern, die auch morgen in die Mongolei wollen. Ein kleines spontanes Moppedtreffen im Altai auf 2000 m Höhe: SUPER! Das Benzingerede endet, als der Regen wieder anfängt und sich alle in ihre Zelte verkriechen. Dann beginnt von allen Seiten ein Schnarchkonzert. Hans, einer der Mopedfahrer, borgt uns netterweise ein GPS-Gerät mit Lenkerhalter, das er als Ersatz dabei hat. BESTEN DANK DAFÜR!! Ohne würde es in der Mongolei echt schwierig sein.

15.07. Ich höre, wie die anderen schon früh zusammenpacken. Sie haben auch einen straffen Zeitplan und wollen schon in 8 Tagen in Ulan Bator sein. Ich krieche auch aus dem Zelt und koche erst mal nen Kaffee. Wir beide wollen später zur Grenze fahren, denn mit so vielen Leuten auf einmal dauert es sicher länger. Adressen werden ausgetauscht und Fotos gemacht, dann fahren sie los. Wir packen auch zusammen und fahren dann hinterher. Genau zur Pause der Beamten kommen wir am russischen Grenzposten an und müssen 3 Stunden warten. Dann geht es endlich los. Die Abfertigung hier dauert nicht lange und wir fahren wir die 20 km im Niemandsland bis zum mongolischen Posten. Dort sehen wir die anderen Moppedfahren, wie sie gerade auf die Moppeds steigen und abfahren. Bei uns geht mal wieder alles ganz schnell und schon sind wir in Mongolia drin.

Die Straße hört auf und wird zur Piste mit mehreren Fahrspuren. An der Seite liegt ein totes Pferd und riesige Geier mit nackten Hälsen machen sich über das Aas her. Wir fahren nach Öglii, dort werden wir auf der Straße von einem Paar in einem Wolga abgefangen. Sie locken uns mit einem Zimmer, Banja, Dusch, Internet, kuschat.: für 10 Dollar. Wir können nicht widerstehen und folgen dem Wolga zu einem typischen Gehöft mit zwei flachen Gebäuden. In einem davon bekommen wir ein Zimmer. Dort sitzt noch eine ganze Familie und wir denken, dass sie alle bestimmt gleich gehen. Falsch gedacht, alle bleiben am Tisch sitzen, und es gibt erst mal Tee undet was zu Essen. Danach will ich mich eigentlich noch mit GPS-Kram beschäftigen, doch die Familie bleibt. Stefan will duschenund bekommt dafür einen Teekessel: das Wasser wir über den Kopf gekippt, na toll. Internet und Banja kekommen wir auch nicht zu Gesicht und die Betten sind reine Folterbänke. In der Nacht kracht es auf einmal laut: Stefans Bett ist gebrochen... Früh morgens werden wir geweckt, weil die Oma Tee machen will... Wir packen und verschwinden.

Im Touristenbüro kaufen wir Tickets für den Nationalpark und fahren wir in die Berge des mongolischen Altai. Dort soll es Felsmalereien aus der Steinzeit geben. Auf dm Weg dorthin finden wir den perfekten Zeltplatz. Eine ebene Grasfläche, die durch einen Felshügel geschützt ist, davor befindet sich ein klarer, langsam fließender Bach. Die nächsten Jurten sind mindestens 2 km entfernt, heir haben wird Ruhe und wollen erst mal 2 Tage bleiben.

Noch haben wir unsere Zelte nicht aufgebaut, da kommt schon der erste Besuch. Ein alter Mann mit einem Zickenbart kommt aus dem Gebüsch. Wir können uns nicht verständigen, da er kein russisch spricht. Er schaut sich die Moppeds und die Zelte an, dann klettert er mit seiner Krücke geschickt über die Steine im Bach und läuft in Richtung seiner Jurte. Später kommt er mit seiner Enkelin noch einmal, und wir laden die beiden zu Tee und Kekse ein.

17.07. Heute ist erst mal Waschtag angesagt. Ich habe keine sauberen Sachen mehr. Noch in Russland habe ich mir zum Waschen eine Schüssel gekauft, die an Stelle der Reifen super auf meinen Koffer passt. Die Sachen sind schnell gewaschen und aufgehängt, dann bin ich erst mal dran. Ab in den Bach zum Duschen; endlich mal wieder richtig waschen. Die letzte Banja ist auch schon ein paar Tage her... das war dringend nötig. Immer wieder gibt es einen kräftigen Gewitterschauer mit heftigen Böen. Dann verkriechen wir uns in unsere Zelte und lesen.

18.07. Wir sitzen noch beim Frühstück, als der Alte mit seinen beiden Enkeln kommt und uns eine Milchkanne voll mit leckerem Ayran bringt. Die beiden, ein Junge und ein Mädchen etwa 6-8 Jahre alt, lässt er bei uns und geht spazieren. Erst sitzen sie noch schüchtern am Bach und beobachten uns beim Zusammenpacken, dann kommen sie und schauen und werden immer zutraulicher bis sie bei Stefan im Zelt liegen und seinen Helm aufhaben... alles anfassen und ausprobieren und langsam etwas frech werden... Der Alte kommt und kommt nicht wieder. Wie werden wir die beiden jetzt wieder los? Wir packen langsam weiter. Irgendwann haben die Kinder keine Lust mehr, uns zu ärgern und gehen zurück zu ihrer Jurte.

Weiter geht es in das Flusstal, in die Richtung, in der die Felsmalereien sein sollen. Doch an einer breiten Furt ist Schluss. Der Fluss ist in den letzten Tagen durch den Regen stark angestiegen und fließt ziemlich schnell. Das lassen wir lieber sein unf fahren nicht durch... Wir bauen unsere Zelte in der Nähe der Furt auf einer mit Blumen bewachsenen Wiese auf. Es fängt schon wieder an zu regnen. Nach dem Regen genießen wir unsere eine China-Suppe und bewundern den Regenbogen am Horizont. Die Nacht wird kalt...

19.07. Der Fluss ist über die Nacht noch breiter geworden, wir beschließen umzukehren, und in den anderen Nationalpark an der kasachischen Grenze zu fahren. Auf dem Weg dorthin kommen wir durch ein verschlafenes Dorf, in dem wir unsere Vorräte auffüllen und etwas essen. Dann geht es in ein enges Flusstal; der Weg wird immer schlechter. Auf kleinen grünen Wiesen am Fluss stehen geschützt unter Fichten einige Jurten. Daneben weiden Pferde und Jacks.
Uns überrascht wieder ein Wolkenbruch. Wir halten an, spannen das Tarp zwischen den Moppeds auf und kauern uns darunter. Als der Regen nachlässt, fahren wir weiter und finden direkt am Fluss einen schönen Platz zum Campen. Ich packe gleich meine Angel aus, fange aber nichts. Also wieder China-Suppe heut Abend....

20.07. Ich stehe schon um 6 Uhr auf, und schnappe mir meine Angel. Ich muss doch endlich mal was fangen! Es dauert nicht lange, da habe ich den ersten Fisch. Dann noch einen größeren. Beim dritten höre ich auf, denn für ein Abendbrot reicht es. Stefan kommt auch langsam aus dem Zelt, wir frühstücken, packen und fahren weiter zu den Bergseen im Nationalpark. Für etwa 60 km brauchen wir über 3 Stunden. Die Piste ist wirklich schlecht und hart. Wir sind an der Grenze davon, was wir uns und unseren Moppeds zumuten wollen. Aber es hat sich gelohnt! Die Landschaft dort ist traumhaft. Windgeschützt schlagen wir unsere Zelte in einem Fichtenwald auf. Wir suchen Feuerholz, kochen Reis und grillen die Fische über dem Feuer. Keine Ahnung was ich da gefangen habe, aber lecker sind sie. Als wie satt sind, kommen 5 Kinder und bringen uns eine Flasche Ziegenmilch und eine Flasche Ayran. Wir teilen Kekse aus. Ja, nun stehen sie da und bewegen sich nicht. Ich mache Fotos und zeige sie ihnen auf dem Display. Das finden sie toll. Wir wissen nicht so recht, was wir mit ihnen machen sollen. Sie stehen immer noch so da. Wir überlegen, was wir ihnen noch geben könnten, haben aber nichts. Jetzt fangen sie an, für uns Feuerholz zu sammeln, obwohl wir noch genug haben und stellen sich wieder bewegungslos hin. Russisch verstehen sie anscheinend auch nicht. Also fangen wir an, unser Geschirr abzuspülen. Der eine etwa 9-jährige Junge zeigt auf die Bierflasche. Nein! Kinder bekommen von uns kein Bier. Irgendwann kommt eine Frau, vielleicht die Mutter, und holt die Kinder nach Hause. Wir sitzen noch bis nach 12 Uhr am Feuer und kriechen dann müde und geschafft von der anstrengenden Fahrt in unsere Zelte.

Der Rückweg vom Nationalpark war wieder sehr ansträngend, aber schön. 2Tage haben wir dafür gebraucht. Jetzt haben wir uns ein günstiges Hotel in Ölgii für 2 Tage genommen. Wir wollen mal wieder zum Frisör, Internet aufsuchen und unsere Moppeds warten. Morgen geht es dann weiter Richtung Süden, wo wir uns dann am 01. Mai die Sonnenfinsternis anschauen wollen. Drückt die Daumen das es dann nicht regnet.

Na dann bis zum nächsten Mal.
Schöne Grüsse!
Euer Matze

Mittwoch, 9. Juli 2008

Fotos von Kasachstan

Der russische Altai.

Während der kasachischen Grenzkontrolle.



Endlich: nach 2 Stunden auf dem Flughafen in Almaty habe ich die Ersatzteile.



Mein Mopped wird mit vielen Zuschauern repariert.

Die Moppedreparatur.

Der Stoßdämpfer wird zerlegt.

Unser Nachtlager in der Atombombensteppe.

Eine lustige Runde in der Banja (Sauna).


Vor der Bikerbar in Barnaul.

Hier wurden unsere beiden GPS-Geräte gestohlen.

Der erste Fisch an meiner Angel, juhuuu...

Eine endlos geradeaus verlaufende Strasse durch die Steppe.

Kasachstan

6. Juli 2008, russischer Altai
Es ist schon wieder lange her, als ich mich das letzte mal meldetet. Inzwischen sind wir wieder in Russland und bis zur Mongolei ist es quasi ein Katzensprung entfernt. Es passierte viel und ich hatte kaum Zeit, mein Tagebuch zu schreiben, oft aber auch einfach keine Lust...

Am 24.06 fuhren wir von Bishkek wieder nach Kasachstan. Der Grenzübertritt ging, wie immer bis jetzt, problemlos - auch ohne Registrierung und Zoll! Die Deutschen Geländewagenfahrer haben ja mal wieder auf dem Zollamt gesessen und sich irgendwelche Stempel besorgt und erzählten uns Horrorgeschichten, wie teuer es werden kann, wenn man es nicht macht. Bei uns geht es immer auch ohne den ganzen Aufwand. Vielleicht haben wir auch einfach bis jetzt nur Glück gehabt und bekommen irgendwann die Quittung?! Nein, positiv denken!!!
Wenn die Beamten verlangen, dass ich die Koffer aufmachen soll, mache ich erst mal den großen auf, in dessen Deckel die Route und zahlreiche Fotos aufeingeklebt sind. Und das lenkt dann schon von der eigentlichen Kontrolle ab und sie interessieren sich dafür... und ich brauche die anderen Sachen gar nicht mehr zu öffnen. Der Trick hat sich bis jetzt bestens bewährt, auch bei Polizeikontrollen.

Kaum sind wir in Kasachstan, werden wir auch schon an einer Kreuzung von den netten Beamten angehalten. Wir müssen sie zum Auto begleiten, wo unsere Papiere kontrolliert werden. Stefan muss sich ins Auto setzen. Der Polizist macht das Geldzeichen und sagt Dollar... Wir lachen beide und ich denke: Das sitzen wir aus. Der Beamte gibt uns die Papiere zurück und lässt uns fahren. Das Lachen hat ihm wohl gezeigt, dass es nicht so leicht ist, was zu holen... Im Umgang mit der Miliz, sind wir mit der Zeit ganz schön abgebrüht geworden.

Wir fahren weiter nach Töli Bi, das früher zu Sowjetzeiten Novotroitzk hieß. Hier ist Olga, meine beste Freundin, geboren. Wir versuchen an Hand einer Skizze und mit Hilfe von Anwohnern das ehemalige Haus von Gitleins zu finden. Ich weiß nicht so recht, ob wir letztendlich das richtige fotografierten. Dicke schwarze Wolken ziehen auf und Blitze zucken. Wir fahren und suchen uns einen Platz zum Zelten.

26.06.2008 - auf nach Almaty.
Hier sollen ja bald mein neuer Stoßdämpfer und die anderen Ersatzteile mit dem Flugzeug ankommen. Wir fahren eine in der Karte gelb eingezeichnete Straße entlang, die zuerst noch asphaltiert ist und dann nur noch ein Weg an der Bahnschiene führt. Doch laut GPS sind wir richtig. Also fahren wir weiter. Es macht richtig Spaß, trotz eines kaputten Stoßdämpfers. Abends zelten wir ca. 50 km vor Almaty in der Hugeligen Steppe. Nachts regnet es in Strömen, jedoch am Morgen weckt uns schon wieder die Wärme der Sonne... Wir packen zusammen und fahren nach Almay. Ich kaufe mir dort eine kasachische SIM Card und telefoniere mit Olga wegen der Ersatzteile. Sie erzählt mir, dass das Paket Morgen früh ankommt. Es passt ja super! Wir suchen nach einem günstigen Hotel, doch Almaty ist sehr teuer. Wir finden nichts, was unserem Budget entspicht. Also entscheiden wir aus der Stadt zu fahren und essen erst mal in einer Schaschlikbude. Wir werden vom Unwetter überrascht. Der Pavillon, unter dem wir saßen, geht fliegen. Wir flüchten in einen Magasin. Diese Nacht campen wir 20 km vor Almaty auf einem Feld.

27.06.2008: Wir fahren zum Internationalen Flughafen in Almaty, um die Ersatzteile für mein Mopped abzuholen. An der Information spricht niemand Englisch. Ich frage nach dem Cargo-Terminal. Niemand kann mir helfen. Die Dame am Info-Terminal telefoniert und drückt mir den Hörer in die Hand. Am anderen Ende ist eine Frauenstimme, die ein entwas besses Englisch spricht. Ich frage wieder nach dem Cargo-Terminal. Sie kann mir nicht weiterhelfen. Dann erwähne ich die Turkish Airlines, mit der das Paket ankommen soll. Dort soll ich jetzt hingehen. Ich denke, "die wollen mich doch bloß loswerden" und laufe in das Hotel, wo die Airline sitzt. Ich treffe auf einen Mitarbeiter der Englisch spricht und der weiß, wo der Cargoterminal ist, der auf russisch CBX heißt. Aha... Das CBX ist ca. 3 km vom Flughafen entfernt!
Dort frage ich mich durch die Büros und werde von dem einem zum anderen geschickt. Passkopie hier, Zollerklärung dort, Stempel 3. Etasch, Zoll bezahlen 1. Etasch.... Sage und schreibe 45, nicht Euro oder Dollar, sondern Tenge muss ich an den Zoll verrichten. Das sind umgerechtet 24 Cent! Sehr günstig im Vergleich zum dem, was in Deutschland vermutet und erfahrungsgemäß bazahlt wurde (ca. 100 €). Nach etwa 2 Stunden habe ich das Paket endlich in der Hand! Wir verstauen die Sachen und fahren in nördlicher Richtung aus der Stadt. Große Lust, heut noch zu schrauben habe ich nicht, denn das Mopped lauft ja...

Qapshaghay liegt am See Ysyk Köl und ist Naherholungsgebiet von Almaty. Dort wollen wir am See campen. Zuvor essen wir aber erstmal etwas in einem Supermarkt. Als wir zu den Moppeds zurückkehren, steht daneben ein weißer, getunter Toyota Celica. Der Besitzer sprach uns an. Zuerst dachte ich, dass es auf die übliche Fragerei hinausgeht: wohin, woher.... Er wartet schon eine Weile auf uns. Er ist auch Biker. Ich frage ihn, ob er einen Federspanner hatt und die Stoßdämpferfeder wechseln kann. "Kein Problem", meint er. Zuerst fährt er mit uns zu einem bezahlbaren Hotel, wo er dann auch noch, wie wir später feststellen, die Rechnung für uns bezahlt. Danach fahren wir zu seiner Garage und reparieren in Rekordzeit mein Mopped. Als das Mopped fertig geschraubt ist, fahren wir mit seinen Freunden in einem Geländeminibus zu einem Stausee und werden zum Essen und Bierchen eingeladen. Für uns gibt es keine Chance, etwas zu bezahlen. Gastfreundlichkeit!

Am nächsten Morgen werden wir von Crazy Frog unserem Gatgeber, Dima und Jefgeni abgeholt und fahren in ein Flusstal, wo eine große Filmkulisse von irgendeinem Holywoodfilm steht. Die Landschaft ist traumhaft, wenn nur nicht diese tausende Fliegen wären. Wir springen in den Fluss, um uns abzukühlen und fahren wieder zurück. Crazy Frog, der auch Dima heißt, muss leider arbeiten, die anderen beiden nehmen uns jedoch zum Yachtklub mit. Sie versuchen, einen Jetski zu reparieren, was leider nicht klappte, sonst hätten wir eine Runde auf dem Wasser drehen können. Inzwischen habe ich es geschafft, Dima wenigstens das Geld für das Hotel zurückzugeben. Abends fahren wir zu einem See, grillen Schaschlik und machen Lagerfeuer. Wir verbrachten einen sehr schönen Abend mit unseren neuen Freunden!

29.06.2008
Als wir die Sachen zusammenpacken, kommt Dima (Cracy Frog) um sich verabschieden. Er fährt mit einem Crossmoped zu irgendeiner Crossveranstaltung nach Almaty. Die anderen beiden besuchen uns etwas später und bringen uns aus der Stadt. Ein herzlicher Abschied... dann geht es mit repariertem Mopped ab in die endlose Steppe Kasachstans. Wir fahren den ganzen Tag und schaffen einige Kilometer. Abends bauen wir unsere Zelte an einem Fluss auf. Neben uns grillen Kasachen Schaschlik. Unser Lager steht noch nicht, da sind wir auch schon eingeladen: Schaschlik, leckerer Salat und Piraschki. Diese Gastfreundschaft erleben wir sehr häufig. Ich telefoniere mit "Zuhause", denn meine Nichte Kira hat heute ihren fünften Geburtstag. Alle sind Zuhause und feiern. Ein schönes Stück Erdbeertorte und richtigen Kaffee hätte ich jetzt auch gern... Der kleine Anfall von Heimweh verfliegt jedoch schnell. Die Kasachen verabschieden sich und überreichen uns noch eine große Tüte mit Piraschki, Brot, Keksen und Konfekt. Am Lagerfeuer sitzen wir bis es dunkel ist, später verkriechen wir uns in unsere Zelte.

30.06.2008
Früh bauen wir unsere Zelte ab und fahren den ganzen Tag durch die Steppe, der nur unterbrochen von kleinen Pausen und Tankstopps ist. Es gibt hier nicht viel zu sehen. Gegen Abend bauen wir unsere Zelte etwa 250 km vor Semipalatinsk in der Steppe auf. Irgendetwas war doch in Semipalatinsk?! Wir befragen Wikipedia. Was wir dort lesen, gefällt uns gar nicht. Hier haben die Russen mehr als 500 Atombomben getestet. Es ist kein schöner Gedanke. Wir sind jedoch etwas beruhigt, dass wir am südlichen Rand des Geländes campen, denn die Bomben wurden im Norden gezündet. Mit den Gedanken an radioaktive Verstrahlung schlafe ich ein.

Der nächte Tag verging war mal wieder nur mit Fahrerei - immer nur geradeaus. Am 02.07. sind wir dann wieder in Russland eingereist - wie immer ohne Probleme. Die Landschaft ändert sich kaum in Russland, nur dass die Felder nicht, so wie in Kasachstan, brach liegen. Hier scheint es, wirtschaftlich besser zu laufen.
Diese Nacht zelten wir an einem kleinen See. Bauarbeiter, die neben uns eine Datscha bauen, laden und zum Essen und in die Banja (Sauna) ein.

03.07.2008
Die letzetn 50 km bis Barnaul haben wir schnell abgespult. Dann verbringen wir den ganzen Tag mit der Suche nach einer günstigen Unterkunft.Es ist nichts zu machen, in unserer Preisklasse gibt es hier einfach nichts. Wir sind ein bisschen Ratlos eigentlich wollten wir zwei drei Tage hier bleiben. Wir finden eine urige Bikerbar in der alles aus Moppedteilen zusammengeschweißt ist und essen erst mal was. Die Mädels dort telefonieren für uns nach einer günstigen Unterkunft herum, finden aber auch nichts. Als wir gehen wollen, kommt Schenja, ein langhaariger Biker auf einer dicken Chopper. Wir begrüßen uns und ich erzähle ihm von unserem "Wohnungs-Problem". Er holt erst mal Tisch und Stühle vor die Bikerbar und bestellt eine Rund Bier. Wir protestieren, es zu trinken, weil wir noch fahren müssen, aber es hilft nicht, wir bekommen auch ein Bier. Na gut, eins geht, obwohl 0,0 Promille in Russland ist und ich eigentlich nichts trinke, wenn ich fahre. Nach und nahc kommen immer mehr Biker und es wird ein sehr lustiger Abend. Leider wir haben aber immer noch keinen Platz zum Schlafen. Schenja telefoniert und findet eine Hütte, die uns mit 36 Euro eigentlich zu teuer ist, doch wir willigen ein, denn der Abend ist zu schön, um ihn jetzt schon zu beende. Mit 4 Motorrädern und einem Geländewagen fahren wir zur Unterkunft. Und dort gibt es erstmal reichlich Wodka und Bier. Später gehen wir noch in die Banja... ein sehr lustiger Abend. Spät in der Nacht falle ich betrunken ins Bett. Nächsten Morgen komme ich vor dem Mittag natürlich nicht aus dem Bett. Das Frühstück will mir auch nicht so richtig schmecken und dann fängt es auch noch an, zu regnen.

Wir fahren im Regen nach Bisk und steigen in einem alten Hotel aus sozialistischen Zeiten ab. Erst mal eine schöne heiße Dusche nehmen. Auf dem Innenhof des Hotels feiert eine Gruppe von 6 Frauen und 3 Männern, wahrscheinlich Arbeitskollegen, zur Musik eines Alleinunterhalters. Wir setzen uns an den Nebentisch. Eine 50-jährige Frau kommt mit einer Flasche Wodka zu uns rüber und eh wir uns versehen, haben wir ein Glas in der Hand und sind mittendrin... Wir tanzen zu dem letzen Lied, dann packt der Alleinunterhalter zusammen. Das macht nichts, jetzt stimmen die Frauen ein Liedchen an. Dann sind wir an der Reihe, mir fällt nichts ein, dann singt Stefan ein Lied aus seiner Heimat. Wieder mal ein sehr lustiger Abend.

05.07.2008 Es regnet schon wieder bis kurz hinter Gorni Altai, der letzten größeren Stadt vor der Mongolei. Wir finden einen Campingplatz an einem Fluss, hier wollen wir einige Tage bleiben. Kaum haben wir die Zelte aufgebaut und uns ein bisschen umgeschaut, werden wir schon wieder zu Wodka und Schaschlik von einer Gruppe Jugendlichen eingeladen. Es wird wieder feuchtfröhlicher Abend. So kann es nicht weitergehen... ;-)
Gegen Morgen stellen wir verkatert fest, dass uns beide GPS-Geräte geklaut wurden, die wir vergessen hatten, vom Mopped zu nehmen. Mist, aber selber schuld, wir waren zu unvorsichtig. Oft hatten wir die Geräte einfach drauf gelassen, weil eh nichts passiert ist, doch hier auf dem Platz waren einfach zu viele Leute unterwegs. Und jemand hat eben die Gelegenheit genutzt. Toll, wir sind kurz vor der Mongolei, dem einzigen Land unserer Tour, wo man das GPS wirklich braucht und beide Geräte sind nun weg. Meine alten Handschuhe, die ich zum Trockenen aufhing, wurden auch geklaut.

Es regnet mal wieder bzw. immer noch. Der Chef vom Camping meint, dass das Wetter an den nächsten Tage so bleiben soll. Ich packe meine Angel aus und versuche mein Glück, einen Fisch zu angeln. Kurze Zeit später, habe ich einen kleinen Fisch - dann noch einen... Größere soll es hier wohl nicht geben, erzählt mir ein anderer Angler und ich werfe die Fische wieder zurück ins Wasser. Stefan hat sich erkältet und es regnet schon wieder in Strömen.

07.07.2008
Wir packen im Regen unsere Zelte zusammen und fahren nach Gori Altai zurück. Dort nehmen wir für 3 Tage ein Zimmer in einer Gastinica und wechseln unsere Reifen und Öl und füllen unsere Vorräte für die Mongolei auf.
Tina hat mir per Email geschrieben, dass es nach der Parlamentswahl in der Mongolei zu Unruhen gekommen ist. Das hört sich nicht so gut an. Das Wetter ist auch noch nicht besser und hoffentlich sind in der Mongolei die Flüsse nicht so hoch und die Pisten modderig.
Am 20. Juli wollen wir in die Mongolei einreisen. Ihr werdet von mir in der nächsten Zeit wahrscheinlich nichts hören, bis wir wieder eine größere Stadt erreichen.
Na dann, das war's erst mal wieder von mir,
Schöne Grüße und Danke für die netten Kommentare!
Euer Matze