Samstag, 31. Januar 2009

Nachtrag Vietnam

Endlich sind wir raus aus Tokyo. Wir waren viel zu lange dort, da wir den Transport nach Südostasien organisieren mussten. Am 11. Oktober fliegen wir, Kim, Stefan und ich, nach Bangkok. Dort kommen wir mit 3 Stunden Verspätung mitten in der Nacht an. Wir schlafen 1-2 Stunden auf einer Bank im Flughafen und fahren dann mit einem Taxi zur Kao San Road, der Ecke, wo die meisten Backpacker absteigen und nehmen uns dort ein günstiges Zimmer. Buntes Treiben, jede menge Touristen und günstige Preise. Wir bummeln ein bisschen herum. An einem Tempel kommen uns Mönche entgegen. Ein sehr alter Mönch spricht uns an und fragt uns, wo wir herkommen und meint, dass wir in den Tempel mitgehen können, wo gleich alle Mönche beten. Es war toll, das Ereignis zu erleben. Danach erzählt er uns einiges über den Tempel und lädt uns zum Essen zu sich nach Hause ein. Die Einladung nehmen wir gerne an. Es gibt lecken Reis, Hühnchen, verschiedene Saucen und Salate.




Am nächsten Tag buchen wir einen Flug nach Hanoi und besorgen uns ein Visum für Vietnam. 3 Tage später sitzen wir im Flieger. Dort ist es grau und regnerisch. Mit dem Bus brauchen wir über eine Stunde in die Stadt. Irgendwo steigen wir aus und fragen nach, wo wir sind. Wir sind zu weit gefahren und nehmen ein Taxi in die Old Town wo es die günstigen Backpackerunterkünfte gibt. Das Taximeter rast, es ist manipuliert. Für die paar Kilometer zahlen wir viel zu viel. Es ist schon dunkel, als wir ein Zimmer in einem recht guten Hotel beziehen. Wir duschen und essen, dann fallen wir müde ins Bett.

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf und lassen uns von einem Taxi zu Quong Motobike Adventure bringen. Dort mieten wir 3 kleine 125er Scooter für 4 Wochen. Für 50 Dollar extra können wir sie in Saigon wieder abgeben. Dann bringt uns ein Mitarbeiter der Vermietung auf den richtigen Weg aus der Stadt. Der Verkehr ist der Horror. An jedem Ampelstopp ist man gleich von zig Moppeds umgeben. Ampel geht auf grün und alles rast los. Immer schön im Verkehr mitschwimmen und keine plötzlichen Lenkbewegungen. Und uns drei nicht aus den Augen verlieren. Ohne Handy hätten wir keine Chance, uns in dem Chaos wieder zu finden. Und immer volle Konzentration, Vorfahrtsregeln kennt hier niemand. Ohne zu schauen, fahren die Moppeds von der Seitenstraße auf die Hauptsraße, nach dem Motto: der andere wird schon aufpassen und bremsen oder ausweichen. Aber man gewöhnt sich schnell an die Fahrweise. Endlich sind wir raus aus der Stadt. Wir fahren Richtung Norden, die Landschaft ist einfach toll, grün bewachsene Kalkfelsen ragen empor aus dem dichten Dschungel.








Kleine Dörfer mit Holzhäusern auf Stelzen. Bauern mit den typischen vietnamesischen Strohhüten auf dem Kopf arbeiten auf den Reisfeldern. Die Sraßen sind gut und man gewöhnt sich schnell an die kleinen Moppeds. Es beginnt Spaß zu machen um die Kurven zu jagen. Erst als es dunkel ist finden wir ein Hotel, das Essen ist schrecklich irgendeine Suppe keine Ahnung was da drin ist. Hoffentlich haut das nicht durch.
17.10. Wir starten früh, es ist noch recht kalt und nebelig. Doch der Dunst verzieht schnell und es beginnt heiß zu werden.













An die feuchte Hitze muss man sich erst gewöhnen. Wir wollen in einen Nationalpark im Nordwesten des Landes. Doch irgendwo biegen wir falsch ab. Zurückfahren? Nein wir kommen schon wieder auf die richtige Straße. Dann hört hinter einer Baustelle der Asphalt auf.



Große Bagger und zum Teil recht altertümliche Maschinen sind dabei, eine Straße entlang eines tiefen Flusstals zu bauen. Unsere Richtung passt halbwegs; also weiter, wir werden schon durchkommen. Anfangs ist die Piste zwar steinig, aber noch gut zu fahren. Dann ist es nur noch ein Pfad durch grobes Geröll; steile Auf- und Abfahrten. Zum Teil müssen wir die kleinen Moppeds zu dritt hochschieben.




Wir werden von 2 Vietnamesen angehalten; sie wollen Wegzoll von uns. Wegzoll für welchen Weg? Hier gibt es keinen Weg mehr. 20000 Dong wollen sie, wir sind bereit 10000 zu zahlen. Doch das ist ihnen zu wenig. Sie stellen sich in den Weg. Da platzt Kim der Kragen. Er fängt an, laut zu werden und geht einen Schritt auf die beiden zu. Sie weichen zurück und wir fahren los.

Der Weg über das Geröllfeld wird noch schlimmer; links geht es 50 m in die Tiefe, wir balancieren die Moppeds über einen schmalen Pfad am Abgrund entlang. Dann schieben wir wieder zu dritt jedes einzelne Mopped die Steigung hoch.





Und das bei der Hitze, wir sind fix und fertig. Aber es macht trotzdem Spaß. Kim stürzt an einer Abfahrt, sein Mopped rutscht fast den Hang hinunter. Ich bin dran und falle auch. Mit unseren eigenen schweren Maschinen wäre dieser Weg absolut unmöglich gewesen. Dann haben wir es endlich geschafft. Das Geröllfeld ist zu Ende. Wir kommen an einer Baustelle vorbei und dahinter gibt es wieder eine Schotterpiste. Es fängt an, dunkel zu werden und wir wissen nicht wirklich, wo wir sind. Endlich kommen wir wieder auf eine Asphaltsraße.

Mittlerweile ist es stockdunkel. An einem Haus fragen wir nach einem Hotel etwa 10 km noch zu einem größeren Ort, dort finden wir eine Unterkunft.
Nun wissen wir auch wieder wo wir sind. In der Karte ist eine Straße eingezeichnet, die wir gefahren sind. Den Park im Nordwesten lassen wir links liegen, durch den Verfahrer sind wir zu weit nach Norden gekommen. Es macht keinen Sinn, so weit zurückzufahren.
Landschaftlich hat sich der Irrweg allemal gelohnt; das Flusstal war einfach traumhaft.








Weiter geht es Richtung BaBe National Park der nördlich von Hanoi liegt. Auf der Asphaltraße kommen wir gut voran. Der Verkehr hält sich in Grenzen. Rechtzeitig vor dem Dunkelwerden finden wir ein Hotel. Das Essen in einer Garküche ist mal wieder richtig schlecht Wir wollen noch ein Bier trinken gehen und laufen im Dunkeln durch den Ort. Nichts los hier. Von weitem hören wir Musik und schrecklichen Gesang. Eine gut besuchte Karaokebar, das ist der einzige Platz im Ort, wo man kaltes Bier bekommt. Wir setzen uns etwas abseits des Treibens an einen Tisch und werden neugierig beäugt. Es dauert nicht lange da kommt ein Mann mit einer Flasche Schnaps an unseren Tisch. Hoch die Tassen! Ich gehe kurz auf die Toilette und als ich wieder komme sind die anderen zwei mitten drin in der Party. Es wird getanzt, gelacht und viel Schnaps getrunken, zuviel für mich. Als die Party zu Ende ist, müssen mich Stefan und Kim in die Mitte nehmen und ins Hotel führen. So betrunken war ich schon lange nicht.

Mit schwerem Kopf wache ich am nächsten Morgen auf. Ich gehe los, um Kaffee und irgendetwas Essbares zum Frühstück zu besorgen. Als ich an meinem Mopped, das in der Lobby steht vorbeigehe, zeigt die Dame an der Rezeption auf mein Hinterrad. Ich habe einen Plattfuß, der Tag fängt ja toll an. Nach dem Kaffee geht’s mir schon wieder besser. Ich schiebe das Mopped in eine Werkstatt und lasse für 50000Dong (etwa 3 Euro) den Schlauch wechseln. Weiter geht’s. Heut ist es diesig und regnet ab und an. Einige Male halten wir und warten bis der Regen nachlässt. Die Straße schlängelt sich durch ein schönes Flusstal.
Gegen Abend kommen wir in einen größeren Ort. Wir überlegen zu bleiben. Laut einem Schild sollen es noch 30 km in den Nationalpark sein. Das ist zu schaffen, wir beschließen weiterzufahren. Erst kommen wir gut voran, dann endet der Asphalt. Auf einer festen Lehmpiste geht es weiter. Dann wird es immer schlimmer, Schlammlöcher, steile Auf- und Abfahrten, tiefe Auswaschungen. Wir kommen nur langsam voran und es wird langsam dunkel. Am Ende ist der Weg nur noch eine ausgefahrene Spur durch den Dschungel. Mittlerweile ist es mal wieder dunkel, wir kämpfen uns durch Schlammlöcher und Bäche, über abenteuerliche Bambusbrücken.



Hier mitten im Dschungel können wir auch nicht draußen schlafen; wir haben ja keine Zelte. Also weiter, einige male Stürze ich. Es kann ja nicht mehr weit sein. Doch kein Ort in Sicht. Einige Male fragen wir, wir scheinen auf dem richtigen Weg zu sein. Nach über 30 km noch kein Ort in Sicht. Nur Dschungel, ab und an ein paar Holzhäuser. Wir fragen wieder, die Richtung stimmt wie Weit? 50 km sagt man uns. 50 km? Das kann doch nicht sein auf dem Schild stand 30 und soviel sind wir schon lange gefahren. Ein junger Mann mit einem Mopped bietet uns an in einer Schule zu schlafen, doch die anderen beiden glauben nicht, dass es noch so weit ist und wollen weiter fahren. Also weiter. Ich fahre vor und komme an eine tiefe Flussdurchfahrt. Muss das jetzt sein im Stockdunkeln. Was tun? Ein anderer Moppedfahrer kommt von hinten, mal sehen was der macht. Er hält an und hupt und zeigt nach rechts und fährt rechts in den Dschungel rein. Also zurück und auch nach rechts. Siehe da: eine Brücke; hab ich im Dunkeln nicht gesehen. 5 Stunden fahren wir an diesem Abend im Dunkeln mitten durch den Dschungel. Irgendwann kommen wir in ein etwas größeres Dorf, wir wissen mal wieder nicht, wirklich wo wir genau sind. Uns kann auch niemand auf der Karte zeigen, wo wir uns befinden. In dem Dorf können wir bei Leuten auf einer Art Dachboden unter Moskitonetzen schlafen.



Wir müssen uns total verirrt haben. Mal sehen wie wir morgen da wieder rauskommen.
Früh werden wir von den krähenden Hähnen und bellenden Hunden geweckt. Um 6 stehen wir auf und bekommen einen Kaffee von unserem Gastgeber. Wir fragen nach dem richtigen Weg. Auf einer Piste geht es durch den Ort und dann auf einer schwimmenden Bambusbrücke über den Fluss.


Am Ende des Dorfs endet auch die Straße am Fluss. Man gibt uns zu verstehen, dass wir von hier aus mit dem Boot fahren müssen. Wir verhandeln den Preis, dann werden unsere Moppeds auf ein Longboot geladen. Langsam tuckern wir den Fluss herunter, nicht sicher, ob wir aus diesem Schlamassel so schnell wieder rauskommen. Ringsum nichts als Dschungel. Die zwei anderen Fahrgäste werden abgesetzt; wir fahren noch weiter.








An einem kleinen Anleger mitten im Dschungel, wo nur ein paar Häuser stehen, hält unser Bootsführer. Hier sollen wir aussteigen. Keine Straße, nichts… nur ein schmaler Pfad der einen Hügel hinauf direkt in den Dschungel führt.



Wenn wir hier aussteigen und das Boot wegfährt kommen wir nie mehr raus. Wir sind ratlos. Ich gehe von Bord und schaue mir den Weg an. Mit Händen und Füßen versuchen wir zu erfahren, wo wir sind. Der Bootsführer gibt uns zu verstehen, dass wir 1 km durch den Dschungel fahren sollen und dann noch mal 5 km mit einem anderen Boot. Dann kommen wir auf eine Straße. Ok, wir haben keine andere Wahl, zurückfahren ist viel zu weit. Wir fahren von dem Boot; ab in den Dschungel den Hügel hinauf. Dann sehen wir, warum das Boot uns nicht weiter bringen konnte, ein Wasserfall. Nach einem Kilometer erreichen wir tatsächlich einen Bootsanleger. Wir verhandeln den Preis und laden die Moppeds auf. Wieder tuckern wir den Fluss entlang durch den endlosen Dschungel.



Schweigsam sitzen wir da, kommen wir da heut noch raus? Dann kommt uns ein Boot entgegen, mit Weißen, Touristen, dann müssen wir ja auf dem richtigen Weg sein. Die Laune wird besser. Von Weitem kann man ein Dorf sehen, unser Bootsführer zeigt in die Richtung;. ‚Road’ sagt er. Dann sehen wir einen Bus am Ufer. Dort muss die Straße sein. Wir sind draußen. Wir legen an und laden die Moppeds ab. Erst mal kein Offroad mehr in Vietnam, schwören wir uns. Weiter geht’s. Halong Bay ist unser nächstes Ziel.



Der Weg dorthin führt nahe an die chinesische Grenze. Vor ein paar Monaten waren wir noch auf der anderen Seite von China, was für ein großes Land, schade, dass es nicht so einfach möglich ist, es mit dem Motorrad zu bereisen. Am 22.10 kommen wir an die Küste. Hunderte kleiner Kalksteininseln ragen aus dem Wasser.



1969 solcher kleiner Inseln sind es nach offiziellen Angaben. In Bay Chay, dem touristischen Zentrum der Bucht, finden wir ein gutes und günstiges Hotel und buchen auch gleich für den nächsten Tag eine Bootstour in die Bucht. Dann mal wieder was vernünftiges Essen, gebratenes Fleisch und keine Suppe. Kim und Stefan bestellen sich ein Steak mit Pommes, ich eine Art Gulasch. Hätte ich mir doch auch ein Steak bestellt, denke ich, als die beiden ihr Essen serviert bekommen. Doch im Nachhinein hatte ich Glück. Erst hat es Stefan erwischt, Durchfall, Erbrechen und Fieber. Er konnte nicht einmal die Bootstour mitmachen. Einen Tag später ging es dann bei Kim los. Der Trip zu den Inseln war traumhaft und ist ein absolutes Muss für einen Vietnamurlaub.






4 Tage sind wir in Bay Chay geblieben, dann ging es den beiden wieder besser und wir konnten weiter an der Küste Richtung Süden fahren. Die Küstenstraße ist gut, wir kommen schnell voran. Doch es ist sehr gefährlich. Jeder fährt wie er will, es scheint keine Regeln zu geben. Dann noch Hunde, Kühe und sonstiges Getier auf der Straße.



Direkt vor Stefan springt ein Kind auf die Straße und bleibt stehen, Vollbremsung. Das war knapp. Die nächsten Tage fahren wir von morgens bis abends. Nha Trang ist unser Ziel, dort wollen wir ein paar Tage am Beach relaxen. Und dann passiert es, vor mir rennt ein Wasserbüffel auf die Straße (die sehen immer so langsam aus, können aber auch rennen) Ich bremse und versuche nach rechts auszuweichen. Doch ich schaffe es nicht. Es knallt.



Das ist das Ende der Tour, denke ich, als ich zu über den Asphalt rutsche. Kim, der zu dicht hinter mir war, stürzt auch und rutscht in mich rein. Erst mal aufstehen und schauen, was ich mir getan habe. Bis auf ein paar Schürfwunden scheint alles OK zu sein. Stefan räumt die inneinader verkeilten Moppeds von der Straße. Ich fühle meine rechte Schulter. Mist, da stimmt was nicht. Ausgekugelt. Ich bewege den Arm etwas da knackt es und das Gelenk rastet wieder ein. Fühlt sich wieder normal an. Komisch, dass ich keine Schmerzen habe. Kim hat eine tiefe Schnittwunde am Ellenbogen. Stefan versorgt unsere Wunden. Dann begutachten wir unsere Moppeds. Scheint alles OK bis auf ein paar Kratzer. Der Wasserbüffel scheint es gar nicht gemerkt zu haben, dass ich ihm in den Hintern gefahren bin. Wir sind kurz vor Da Nang und beschließen, uns dort eine Unterkunft zu suchen. Langsam fängt die Schulter an zu schmerzen, aber ich kann fahren. Unterwegs halten wir noch an einem Krankenhaus. Kim will seine Wunde nähen lassen. Doch als wir sehen, wie dreckig es dort ist, fahren wir weiter. Wir beziehen ein recht gutes Zimmer. Die Schmerzen werden immer schlimmer. Die Jungs wollen noch was trinken, ich bleibe im Zimmer. Die ganze Nacht sitze ich und laufe umher; ich kann nicht liegen und vor Schmerzen nicht schlafen. Fahren kann ich so auf keinen Fall. Am nächsten morgen regnet es in Strömen, der stärkste Regen, den ich je gesehen habe.



Wir sitzen in einer Garküche und warten. Innerhalb von 2 Stunden steht die Straße komplett 20-30 cm unter Wasser. Ich ziehe den Regenponcho über und fahre ins Krankenhaus, um mir eine Salbe und was gegen die Schmerzen zu besorgen. Es hört nicht auf, zu regnen und ich kann nicht fahren. Also bleiben wie noch eine Nacht. Ich beschließe, morgen mit dem Bus nach Nha Trang zu fahren; so macht es keinen Sinn.

Um halb 6 in der Frühe bringen mich die anderen zum Busbahnhof. Mein Mopped wird in den Laderaum gehievt. Es regnet wieder wie aus Eimern. Es ist Regenzeit. Der Bus fährt los und ich döse ein. Den ganzen sitze ich so, draußen regnet es, ich hab keine Ahnung wo wir schon sind und wie lange es noch dauert. Das ständige Gehupe und die vietnamesischen Schlager gehen mir auf die Nerven. Ab und an hält der Bus mal für ne Viertelstunde, Pinkelpause.

Um 23 Uhr kommen wir endlich in Nha Trang an. Ich werde mit samt meinem Mopped vor einem kleinen Hotel abgesetzt. Die anderen beiden haben es in Regen bis 150km vor Nha Trang und werden morgen auch hier eintreffen.
Ich stehe früh auf und fahre an den Strand, um eine Unterkunft für uns drei zu suchen. Es dauert nicht lange, da bekomme ich eine SMS, dass die beiden auch schon da sind. Hier wollen wir erst mal ein paar Tage relaxen und ich meine Schulter auskurieren. Das Wetter ist auch besser, wir machen unseren ersten Beachtag auf der Reise.

Am 03.11. brechen wir dann wieder auf. Meiner Schulter geht es besser, ich kann wieder fahren. 230 km sind es nach Mui Ne, dort soll einer der schönsten Strände Vietnams sein. Der Lonely Planet hat nicht zuviel versprochen, feiner Sand, warmes, klares Wasser und Palmen erwarten uns. Außerdem gibt es riesige Sanddünen.








Wir mieten uns abseits der großen Touristenressorts an einem Strand, wo vorwiegend Einheimische aus Saigon Urlaub machen, in einem Bungalow ein. 3 Tage bleiben wir hier und genießen das schöne Wetter. Dann fahren wir das letzte Stück in Richtung Chaos (Saigon).




Viele haben uns schon vorher Angst vor dem Verkehr in der Stadt gemacht. Doch so schlimm ist es gar nicht. Wir finden recht schnell den Weg in das Viertel wo die Beckpacker absteigen und nehmen ein Zimmer.





Dann rufen wir die Motorradvermietung an. 2 Stunden später werden unsere Moppeds abgeholt und wir bekommen unsere Kaution zurück; trotz jeder Menge neuer Schrammen im Lack.

Ein paar Tage gammeln wir noch in Saigon rum, bis am 10.11. unser Flug nach Singapore geht, wo wir dann endlich unsere eigenen Moppeds wieder bekommen.
So… das war unser Abenteuer in Vietnam, sicher einer der Höhepunke auf meiner Reise.
Macht´s gut und bis zum nächsten Mal,
Euer Matze

Freitag, 30. Januar 2009

von Cambodia zurueck nach Thailand

Fast zwei Monate sind Tina und ich zusammen durch Thailand, Laos und Kambodscha gereist und hatten eine super Zeit. Die letzten drei Beiträge hat Tina geschrieben und ich hatte endlich Zeit, mich um die Blogbeiträge von Japan und Vietnam zu kümmern.

Heilig Abend in Siam Reap und den Tempeln von Angkor zu verbringen, war einzigartiges Erlebnis. Am ersten Weihnachtsfeiertag haben wir uns dann wieder mit Stefan und Anton getroffen und sind zusammen zur Thailändischen Grenze gefahren. Dort musste Anton leider umkehren, da er als Staatsbürger der Tschechischen Republik an der Landgrenze Cambodia – Thailand kein Visum bekommt. Er musste nun leider den ganzen Weg zurück nach Phnom Penh fahren und sich dort bei der thailändischen Botschaft ein Visum besorgen.

Ferkelei




Huenertransporter





Stefan und ich am Strand von Koh Chang






Sonnenuntergang auf Koh Chang


Für uns drei ging es dann weiter zur thailändischen Küste auf die Insel Koh Chang. Dort wollen wir uns ein paar Tage Ruhe am Strand gönnen. Wir finden in der Nähe vom White Sand Beach einen schönen Bungalow. Zwar ist dieser nicht direkt am Strand, aber dafür ruhig in einem kleinen Gummibaumwald gelegen. Wir verbringen die Tage bis Silvester am Strand, reiten auf Elefanten durch den Dschungel und machen einen Bootstrip zu kleineren Inseln, um zu Schnorcheln. Einfach toll das Riff und die zahlreichen bunten Fische zu bewundern. Am 29. Dezember kam Anton dann auch endlich auf Koh Shang an; rechtzeitig zur Silversterparty am Strand. Feuchtfröhlich feierten wir das Neue Jahr. Am nächsten Morgen hatten wir alle Katerstimmung. Dann stellten wir noch fest, dass wir bei der Einreise nach Thailand nur ein 14-tätiges Visum bekommen haben. Das heißt für mich, dass ich am nächsten Tag zurück zur kambodschanischen Grenze fahren muss, um mir ein neues 14-Tage Visum für besorgen, da ich länger in Thailand bleiben möchte. Am 3. Januar verlassen wir die schöne Insel Koh Chang. Anton fährt nach Bangkok, um sein Mopped zu reparieren und den Transport nach Bangladesch zu organisieren, und Stefan fährt nach Pattaya.



Elefant beim Bad






Traumstrand


Wir machen uns in den Khao Yai Nationalpark nordöstlich von Bangkok gelegen auf, wo wir noch zwei Tage in der Natur campen und wandern.





wollte schon immer mal Tarzan spielen





beim Sonnenbaden auf dem Weg erwischt


Danach fahren auch wir nach Bangkok und ziehen ins Millenium Hilton Hotel für drei Nächte, das Tina günstig für uns gebucht hatte. Was für ein Luxus im Vergleich zu den anderen Unterkünften auf der gesamten Tour. Wir verbringen die Tage mit Shoppen und schauen uns die Stadt an.









was fuer eine Aussicht

aus dem Millenium Hilton




Abends treffen wir uns zum Bierchen mit Anton, der auch noch in der Stadt verweilt.

Dann ist die schöne Zeit mit Tina vorbei. Der Abschied faellt schwer, sie steigt ins Taxi zum Flughafen und ich ziehe zu Anton in die Khao San Road.

Hier will ich mich erstmal um mein Mopped kümmern; Ölwechsel und Bremsbeläge… höchste Zeit für ein bisschen Wartung und Pflege.
Am 12. Januar nehme ich Abschied von Anton, den wir im September im fernöstlichen Russland trafen und immer wieder gemeinsame Reiseabschnitte hatten. Er ist für mich ein guter Freund geworden. Dann geht es endlich raus aus dem chaotischen Bangkok. Die Highways, die sich auf Betonstelzen durch die Stadt ziehen, sind für Motorräder verboten. Ich probiere es trotzdem, doch kaum bin ich 100 m hinter der Auffahrt, stoppt mich ein Polizeimotorrad. Der Polizist nimmt mir meine Fahrerlaubnis ab. Ich soll ihm zur Wache folgen und dort eine Strafe zahlen. Super… Er fährt los, ich hinterher. Mit 150 km/h rasen wir über den Highway. Ich habe Mühe, ihm zu folgen. Nach etwa 10 km fährt er ab und hält am Straßenrand. Vielleicht aus Mitleid, gibt mir meine Fahrerlaubnis zurück, erklärt mir den Weg und lässt mich ohne Strafe fahren. Glück gehabt!

Also geht es weiter… fast vier Stunden brauche ich, um aus Bangkok zu kommen.

Freitag, 16. Januar 2009

Kambodscha

Die Grenze zwischen Südlaos und Kambodscha besteht aus zwei Stationen mit einfachen Holzschranken. Die Formalitäten am Übergang Veung Kham sind schnell geklärt nur das wir für das Bike weder ein Dokument für den Import oder einen Stempel ins Carnet bekommen. Hoffentlich gibt das bei der Ausreise keine Probleme. Meine Vorstellungen über Kambodscha sind weitaus abenteuerlicher als es in Wahrheit ist. Die Straße ist in einem Topzustand und wenig befahren. Ohne Probleme erreichen wir Kratie, ein hübsches Städtchen am Mekong.











Unser Ziel ist natürlich Siam Reap. Aber die 1a Straßen langweilen uns und wir beschließen eine kleine Nebenstraße teilweise unbefestigt am Mekong entlang zu fahren. Endlich mal ein offroad Abenteuer. Davon hatten wir uns in Kambodscha viel mehr erwartet. Die Strecke führt uns durch viele kleine Dörfer, wir stoppen etliche male und werden mit großen Augen von den Einheimischen begutachtet. Wir bekommen interessante Einblicke in das einfache Leben der Leute. Interessant ist wie die Kambodschaner uns grüßen sie winken nicht, sondern halten ihre Hände vor der Brust wie zum Gebet zusammen, ohne ihren Körper zu berühren.








Geschafft aber glücklich kommen wir abends in Skun, auch Spidervillage, genannt an. Die Einwohner sammeln Taranteln in Wäldern nördlich der Stadt. Die frittierten Spinnen gelten als wohlschmeckende Delikatesse und werden hier in großen Mengen angeboten. Wir erstehen zwei Exemplare und schauen sie uns etwas näher an. Matthias möchte gern ein Bein versuchen. Ich halte ihn aber davon ab…





Stickyreis in Bambus, eine leckere Spezialität





Auf geht es nach Siam Reap. Die Strecke zieht sich. Nach einer längeren Unterkunftssuche (es ist kurz vor Weihnachten) finden wir eine günstige Unterkunft und erkunden das Städtchen. Siam Reap ist total auf Touristen eingestellt. Wie sollte es auch anders sein, wenn die größte Tempelanlage der Welt nur einen Steinwurf entfernt ist. Hier reihen sich Internetcafes, Backpackerunterkünfte, noble Hotels, Massagesalons, Restaurants und Bars aneinander. Wir kaufen um 17Uhr am Vortag bereits unser Tagesticket für Angkor am nächsten Tag. Damit können wir bereits am Vorabend in die Tempelanlage und den Sonnenuntergang vor der prächtigen Kulisse des Angkor Wat bewundern. In die riesige Anlage an sich kann man mit einem Tuk-Tuk, Fahrrad, Kleinbus, etc. befahren. Wir werden allerdings gleich von Ordnungshütern raus gewunken. Leider ist es Ausländern seit kurzem nicht mehr gestattet selbst in die Tempelanlagen zu fahren, auch nicht mit einem eigenen Fahrzeug. Als Grund wird die Verkehrssicherheit angegeben. Vielleicht ist es aber auch nur um die Arbeitsplätze der zahllosen Tuk-Tuk Fahrer zu sichern. Immerhin können wir das Bike vor dem Polizeibüro gut bewacht abstellen.












Angkor Wat der größte der Tempel ist absolut beeindruckend. Die zahllosen Wandreliefs erzählen Geschichten aus dem Alltag, von Kriegszügen und sind erstaunlich gut erhalten. Persönlich empfinden wir den Tempel „Ta Prohm“ als Highlight – komplett in der Hand des Dschungels, die Mauern teilweise mit den Wurzeln riesiger Bäume verwachsen….