Dienstag, 23. Dezember 2008

Laos

Auf zur laotischen Grenze. Der Mekong stellt eine natürliche Grenze zwischen Thailand und Kambodscha dar. Nach den Formalitäten beim Zoll und Einwanderungsbüro versuchen wir das Übersetzen zu verhandeln. Zu unserem Schreck soll das Bike auf einem dieser schmalen Longboote transportiert werden. Nicht mal 1.50 breit. Wie soll das 270 kg Gefährt darauf gehen??? Es sind 5 Thais und Matthias notwendig das Moped aufs Boot zu befördern. Ich ziehe schon mal meine Jacke aus, öffne die Motorradstiefel und packe alle wichtigen Dokumente in meine Hose. Im Notfall bin ich schwimmbereit und fest überzeugt dass es notwendig wird. Zum Glück landen wir trocken am anderen Ufer.






Wir sind kaum auf der anderen Seite und suchen das Zollbüro als uns schon die Jungs entgegenkommen. Sie sind einen Tag vor uns über die Grenze gefahren. Hatten aber das Pech ein geschlossenes Zollbüro anzutreffen. Wir erledigen die Formalitäten gemeinsam und starten in den Norden von Laos.



Über eine neu gebaute Straße ohne jeglichen Verkehr geht es über Berge Richtung Nordosten. Die Fahrt auf der kurvigen, leeren Strecke macht großen Spaß und wir schaffen trotz aller Grenzformalitäten noch 200km. Im Dunkeln kommen wir in Luang Nam Tha an und erkunden den kleinen Ort und den Markt. Die Jungs sind mutig und testen eines der typisch laotischen Gerichte.



Die nächste Tagesetappe von Luang Nam Tha nach Luang Prabang ist beschwerlich. Die Straßen sind schlecht, teilweise nicht asphaltiert und wir kommen nur langsam voran. Allerdings führt die Strecke an unzähligen Hmong Dörfern vorbei. Diese Bergstämme leben ohne Elektrizität als Selbstversorger. Die Kinder stehen winkend am Straßenrand und amüsieren sich über uns „Weißnasen“.


Der einzig größere Ort vor Luang Prabang ist Oudom Xay. Wir beschließen hier zu bleiben. Im Stockfinsteren diese schwierige Straße zu fahren und vor allem dem Getier auszuweichen wäre zu gefährlich. Wir landen in einer chinesischen Absteige. Der Ort beherbergt viele chinesische Gastarbeiter. Das Beste an dem Hotel ist das wir die Bilkes in der Lobby abstellen dürfen.


Ansonsten kennzeichnet sich die Unterkunft durch Strom- und Wasserausfall. Matthias steht komplett eingeseift unter Dusche als das Stromnetz zusammenbricht. Da es so aussieht als ob das Wasser auch nicht so schnell wiederkommt, greife ich zur kalten Wasserflasche. Was für ein Spaß!

Nach einem geselligen Abend in Oudom Xay und laotischem Kaffee am Morgen (sehr stark und süß) geht es weiter nach Luang Prabang.




Die Stadt am Mekong hat viel Flair. Am Abend stöbern wir über den Kunsthandwerksmarkt. Hier sitzen viele Einheimische und verkaufen ihre handgefertigten Produkte. Eine Wohltat mal über einen ansprechenden Markt zu laufen, auf dem nicht jeder Stand gleich ist. Wir bleiben zwei Nächte in Luang Prabang, neben Sightseeing (Königspalast und Tempel) landen wir am zweiten Abend in einem Restaurant das mit dem Slogan wirbt das günstigste Bier der Stadt zu haben. Es wird ein feuchtfröhlicher Abend. Später auf dem Weg in unser Guesthouse entdecken wir ein Straßenfest von Einheimischen. Die Frauen tanzen gerade. Sieht gar nicht so schwer aus. Ich stelle mich dazu und versuche gut möglichst mitzukommen. Die Jungs sind auch am Tanzen und die Laoten freuen sich. Oder lachen Sie uns aus? Wie auch immer, keine fünf Minuten später ist die Tanzfläche voll mit Einheimischen und Touristen. Nach diesen tänzerischen Anstrengungen erwischen wir gerade noch die letzte Baguetteverkäuferin auf dem Markt. Sie hat schon alles eingepackt, denn Mitternacht ist Feierabend. Aber sie packt die Baguettes und den Belag noch mal aus und hat sogar Nutella dabei. Was für ein Abend.

Das Frühstück ist in Laos generell kein Problem. Als Überbleibsel aus der französischen Kolonialzeit wurde die Baguettetradition beibehalten – zu unserer Freude. Mit anderen kulinarischen Hochgenüssen wie gegrillter Kräuterfrosch können wir eher wenig anfangen.



Unsere Gruppe fährt ab Luang Prabang wieder getrennte Wege. Wir wollen weiter in Richtung Süden nach Vang Vieng. Auf dem Weg liegen die märchenhaften Tad Sae Wasserfälle. Nach einer kleinen Bootstour und vorbei an Elefanten landen wir an den Wasserbecken und bestaunen dieses Naturschauspiel.




Die Strecke nach Vang Vieng ist kurvenreich und es sind etliche Höhenmeter rauf und wieder runter. Die Landschaft ist unglaublich schön und beeindruckend.







Vang Vieng selbst ist ein Backpackerziel idyllisch eingebettet in wilde Karstformationen. Wir kommen an einem Samstagabend an und die Stadt ist voll mit Partyvolk. Eine komische Sache in Vang Vieng sind die TV-Bars. Die Leute chillen auf Kissen und Tatarensofas trinken Opium Cocktails und schauen alte Friends oder Simpson Folgen….mmh. Eine weitere Lieblingsbeschäftigung vieler jugendlicher Besucher ist das Tubing. Sie lassen sich auf Autoreifen den Fluss runter treiben und werden von Einheimischen am Ufer mit Flüssignahrung versorgt.

Die Nacht ist kurz, denn mitten im Fluss der die beiden Ortsteile von Vang Vieng trennt liegt eine Partyinsel. Die Bässe dröhnen bis tief in die Nacht. Am zweiten Abend statten wir der Insel ebenfalls einen Besuch ab. In einer Hängematte, Bier in der Hand und Blick aufs Lagerfeuer und tanzende Leute lässt es sich gut aushalten.



Der weitere Weg führt uns über Vientianne, der Hauptstadt von Laos, über Thakek und Pakse bis zum Südzipfel von Laos. Die Straße ist unerwartet gut. Trotzdem ist ständig volle Aufmerksamkeit notwendig, da Wasserbüffel, Schweine, Ziegen, Enten, Hühner, Hunde oder Kühe die Straße kreuzen.



In Südlaos bildet der Mekong viele Inseln. Wir beschließen eine davon zu besuchen und lassen uns nach Don Khong übersetzen. Hier scheint die Zeit still zu stehen. Es ist so ruhig und sehr ländlich. Wir erkunden die Insel und fahren entlang des Mekongs durch abgelegene Dörfer und sehen Menschen die hier noch wie schon vor hundert Jahren leben. Unglaublich beeindruckend, vor allem wie zufrieden die Leute wirken.



Nach einem entspannten Tag auf Don Khong schauen wir uns noch die Mekong Wasserfälle an. Der Fluss entfaltet hier seine ganze Kraft und stürzt tosend in die Tiefe.




Von den Mekong Fällen sind es nur noch wenige Kilometer bis zur kambodschanischen Grenze.


Bueffelsuppe

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Mablo hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.