Samstag, 10. Mai 2008

3. Mai 2008: Und ich bin dann mal kurz weg....

Heute ist es schon eine Woche her, als ich Deutschland verließ, um mir die Welt anzuschauen. Ich bin jetzt in Odessa am Schwarzen Meer und etwa 2500 km von zu Hause weg.

Endlich war es soweit und es ging am 3. Mai mit Steffen nach Prag, unserem ersten Ziel. Wir sind auf einen schönen Campingplatz in Stadtnähe gelandet. Und was wäre Prag ohne ein kühles gebrautes tschechische Bier?! Also machten wir uns abends mit der Straßenbahn auf den Weg in die City und haben unser verdientes Bierchen genossen.
Der nächste Tag fing damit an, dass Steffen prüfend um sein Mopped schlich... Hmmm „Matze, guck dir das mal an!“ Tja, der Rahmen unter dem Motor ist komplett durchgerissen. Was nun?… Der nette Typ von der Camping-Rezeption konnte glücklicherweise ein Schweißgerät besorgen und Metall gab es im Bauhaus, das zum Glück auch sonntags geöffnet ist. Also was für ein Zufall, dass ich auch noch Metallbauer bin ;-) Also besorgte ich Elektroden und ein Stück Metall zum verstärken und habe ihm sein Mopped "zusammengeschweißt". Es ist nicht schön, aber hoffentlich hält es.
An dem selben Tag sind wir weiter bis in die Slowakei gefahren, wo wir uns einen ruhigen Platz am an einem Fluss suchte und meinen Grilliput mit fetten Steaks und Zucchini einweihten, hmmm lecker... Die Nacht drauf campten wir wild auf einem verlassenen Campingplatz in der Slowakei, aber schon in der Nähe der Ukrainischen Grenze.

Am 6. Mai es geht in die Ukraine und wir verlassen das erste mal die EU. Aber nur für ein kurzes Stück, um nach Rumänien zu gelangen. Wir machten dort eine "nette" Bekanntschaft mit korrupten Beamten:

Und da stehen sie mal wieder: die Wegelagerer in Uniform. "Passaport! Dokumenti!" Die Papiere werden erst mal einkassiert, dann sollen wir unsere Koffer öffnen. "No Drugs?" Nun war Steffen dran: "Tui Pivo?" und der Beamte kriecht bis auf einen Zentimeter an Steffen heran. Es sah aus, als würde er ihn küssen. Steffen antwortet: "No drinking alcohol".
Dann will der Typ noch irgendetwas von uns sehen . Ich stelle mich dumm. Er hält ein fahrendes Auto an und der Fahrer soll uns seinen Feuerlöscher zeigen. Ahhhh, das ist es, was er sehen will. Naja, wir haben gar keinen Feuerlöscher... Ich "verkaufe" ihm unsere roten Brennstoffflaschen, die wir außen an den Koffern befestigt haben, als Feuerlöscher. Ok, alles gut, puhhh. Aber Steffens "Feuerlцscher" ist nicht voll genug. "Problem!" Und außerdem ist Steffens Nummernschild gerissen: "Tosche Problem!". Er gibt mir meine Papiere wieder, zeigt auf mich: "No Problem!" und lässt mich wissen, dass ich fahren solle. Der Beamte deutet auf Steffen und sagt: "Dwa Problema!", also hat Steffen wohl zwei Probleme auf einmal und er soll zum Auto mitgehen.
Das Spielchen geht eine ganze Weile und der Polizist wird ganz schön laut. Dann holt er mich erneut zum Auto und deutet an, dass er Geld will. Ich zucke mit den Schultern und versuche ihm weis zu machen, dass ich "nix verstehen". Irgendwann gibt er mir tobend Steffens Papiere zurück und wir beide räumen ganz schnell das Feld...
Der Typ war ganz schön hartnäckig, aber mit viel Geduld und "nix verstehen" kommt man meistenst weiter, ohne zahlen zu müssen: "NET BAKSCHISCH"

Wir stellten hier fest, dass es in diese Richtung keinen Grenzübergang nach Rumänien gibt. Super! Also sind wir im strömenden Regen immer an der Ukrainisch-Rumänischen Grenze zurückgefahren, bis wir endlich in der Nähe von Satu Mare rübergekommen sind, wo wir uns ein Hotel nehmen, da eine Dusche dringendst nötig ist. Es war geplant, dass Steffen bis Odessa fährt, um wieder nach Deutschland zurückzukehren, da er nur zwei Wochen Urlaub hat. Jedoch tritt von hier aus schon den Rückzug an, denn es hat keinen Sinn in der knappen Zeit nach Odessa zu fahren, zumal die Probleme an seinem Mopped nicht weniger werden und man auf den rumanisch- ukrainischen Straßen langsam vorwärts kommt.

Ich nahm Abschied von Steffen und machte mich auf den Weg in die Karpaten. Rumänien ist immer noch eines der schönsten und freundlichsten Länder, die ich bisher kennengelernt habe. Ich bin mittlerweile schon zum dritten Mal hier.
Ich campte die erste Nacht allein auf einem neuen Campingplatz ohne Dusche, später noch mal wild bei Sturm und strömendem Regen.

Moldawien erreichte ich gestern und habe Costja, einen Bekannten von meinen bisherigen Reisen, besucht. Weiter ging es dann in Richtung Odessa.
Heute werde ich noch ein Stück am Schwarzen Meer fahren, um zur Krim zu gelangen und mir später einen schönen Platz zum Campen suchen und auf Stefan warten....

Bis Bald!
Schöne Grüße,
Euer Matze

1 Kommentar:

Tina hat gesagt…

Na Costja hat sich bestimmt ziehmlich über die Fotos gefreut.
...schön das der Grilliput funktioniert (auf Globetrotter ist Verlass)
Viel Spaß & alles Gute weiterhin!