Dienstag, 20. Mai 2008

Grüße aus Russland

Es sind jetzt schon ein paar Tage und einige Kilometer her, dass ich mich das letzte mal meldete. Ich bin jetzt in Soci, Russlands größtem Badeort am Schwarzen Meer.

Als ich in Odessa ankam, hab ich erst mal etwas zu Essen eingekauft und mir dann mal wieder einen Platz zum Campen am Meer gesucht, kurz hinter Odessa. Hier wollte ich auf Stefan warten, der den nächsten Tag hierher kommen wollte. Ich hatte noch nicht mal mein Zelt aufgebaut, da wurde ich schon von 3 Ukrainern zum Ploff (typisch russisches Reisgericht/-pfanne) eingeladen. Da hätte ich gar nicht einkaufen müssen ;-) Es wurde ein recht lustiger Abend und ruckzuck war die erste Flasche Wodka leer. (Ich habe keinen getrunken, kam irgendwie davon, auch wenn's nicht immer eichfach ist). Die beiden Männer fuhren mit dem Auto los, um eine neue Flasche zu holen. Nebenbei sei gesagt, dass in der Ukraine 0,0 Prommillegrenze herrscht und trotzdem fahren alle betrunken. Stefan schrieb mir den abend noch, dass bei Ihm alles Sch.. gelaufen ist und er wohl morgen da sein würde. Langsam packten die drei zusammen, denn sie waren auch schon ziemlich fertig und fuhren dann, hoffenlich sicher, nach hause. Die anderen Leute am Strand, brachen auch langsam alle auf und ich kroch in meinen Schlafsack am Meer und schlief beim Wellenrauschen ein.
Irgendwann in der Nacht wurde ich wach und schaute auf mein Handy. Zwei SmS von Stefan... 1. Ich bin an dem Tor wo bist du 2. Kann dich nicht finden, schlafe am Hafen bei den Kränen. Ohoh... Da ist er doch wirklich in noch in der Nacht bis Odessa gefahren, das ist ein sehl langes Stück. Morgens hab ich mich aufgemacht, Stefan zu suchen und fand ihn gerade gerade am Zusammenpacken. Zusammen fuhren wir erstmal zu meinem Zeltplatz um zur Ruhe zu kommen. Beim Kaffee erzählte er mir, was ihm auf der Anreise passiert und wiederfahren ist: In Moldawien ist er aus Versehen durch Transnistrien gefahren. Das ist eine autonome Enklave, die nicht unter Kontrolle der Moldawischen Regierung steht. Und dort wurde er mächtig schikaniert und abgezockt. Als er endlich Transnistrien verließ, war es schon dunkel und er entschloss sich, nach nach Odessa durchzufahren. Er war mächtig bedient und um einige Dollar ärmer.

Nun beginnen Stefan und ich unsere gemeinsame Reise nach Asien:
Das nächste Ziel ist Feldflugplatz auf der Krim, wo wir unsere Zelte aufschlugen. Morgens ging es dann weiter ans Meer nach Sudak, wo wollten wir einen Ruhetag einlegen wollte. Tja, leider wurde für mich nichts aus Ruhe... Bei einem Kontrollblick um mein Mopped, stellte ich fest, dass mein hinterer Koffer am Boden gerissen war. Die Reifen, die ich oben transportiere, waren wohl doch zu schwer und der Träger, den ich anbrachte, nicht lang genug. Also habe ich den Träger komplett abgebaut, verlängern lassen und noch ein Blech zur Verstärkung untergeschraubt. Das war ein ganzer Tag Arbeit, hoffentlich hält es jetzt.

Weiter ging es dann nach Russland. Der Grenzübertritt in Kerch ging erstaunlich einfach. Die Beamten bemühten sich sehr, sogar auf deutsch, uns beim Ausfüllen der Formulare zu helfen. Eine tolle Erfahrung. Nach einer Nacht in einem billigen Hotel, sind wir jetzt am Fuße des Kaukasus' und fügen einen Ruhetag ein. Morgen geht es weiter nach Astrachan am Kaspischen Meer.

Schöne Grüße und bis Bald,
Euer Matze

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